Wort zum Samstag, 9.1.2021: Getrieben oder antriebslos?

Aber nicht selten sind wir es selbst, die uns zu Getriebenen machen. Wir selbst stellen Ansprüche an uns, die uns schlicht überfordern. Ich will gut ankommen bei den Freunden oder dem Chef. Ich selbst will mir was beweisen in Familie und Beruf, will gut dastehen vor mir selbst und anderen, will es zu was bringen. Getriebene!
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Im Wochenspruch für die kommende Woche heißt es: Welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder! (Römerbrief 8,14)
Gott sei Dank ist hier nicht die Rede von einem zusätzlichen Stresstreiber. Ganz im Gegenteil, es geht darum, dass ich ganz neu entdecke, wer ich wirklich bin - mit allen Schwächen und Stärken, bei allen eigenen wie fremden Anforderungen, egal wie gut ich ihnen entspreche: Ich bin ein geliebtes Kind Gottes.
Wo ich eher deprimiert und antriebslos bin, darf ich mir zusprechen lassen: Du bist ein geliebtes Kind Gottes. Für Gott bist du wertvoll. Gott traut dir was zu!
Wo ich vom Stress getrieben bin, darf ich hören: Du bist nicht allein. Gott sorgt sich um dich, weil du sein geliebtes Kind bist. Du darfst runterkommen. Du darfst dir Defizite und Fehler eingestehen.
Deshalb ist es so wichtig, dass wir uns - in unserer aus den Fugen geratenen und so umtriebigen Welt - vom Geist Gottes neu inspirieren und antreiben lassen. Er ist der beste Motor und Taktgeber für unser Leben.
Setze dich dem Geist Gottes aus, lies die Bibel, höre eine Predigt, bete und lass dir vom Geist Gottes immer wieder neu sagen: Werde, was du bist: Ein freies und geliebtes Kind Gottes. Frei zum herzlich vertrauenden Glauben, frei zur unverzagt tätigen Liebe, frei zur immer neuen Hoffnung für dich und für alle anderen Menschen.
Alexander Schweizer, Pfarrer in Simmersfeld