Wort zum Samstag, den 5.6.2021: »Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen«

Der Monatsspruch für den Juni heißt: Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen (Apg 5,29).
Petrus und die anderen Apostel sprechen diesen Satz. Sie waren ins Gefängnis geworfen worden, weil sie in Tat und Wort Jesus Christus nachgefolgt sind, auch dann noch, als er nicht mehr bei ihnen auf der Erde war.
Doch der Engel des Herrn öffnete in der Nacht die Türen des Gefängnisses und die Apostel gingen in den Tempel, um dort das Wort Gottes zu verkündigen. Und sie blieben dabei.
Gottes Wort verkündigen, das Wichtigste, das sie je erfahren haben, weitergeben, das wollten die Apostel tun und Gott war mit ihnen.
Das Wesentliche zu sehen und zu hören, in der Konzentration auf Gott, dazu sind auch wir durch Apg 5,29 eingeladen. Oft genug ist das gar nicht einfach, weil es so vieles gibt, das uns vereinnahmen kann und will in unserer Welt und uns dabei auf uns selbst zurückwirft, anstatt uns für das Leben zu öffnen.
Viele Jahre haben wir auf dem Konfirmandenwochenende mit den Konfirmandinnen und Konfirmanden eine kleine Übung gemacht. Vielleicht haben Sie auch Freude daran. Dazu werden drei mal drei Punkt untereinander gemalt, so dass ein Quadrat entsteht. Dann gilt es, alle Punkte in nur drei Strichen miteinander zu verbinden, ohne den Stift abzusetzen. Ich möchte Ihnen die Lösung nicht vorwegnehmen, soviel gebe ich aber vor: Man muss einen Standpunkt außerhalb einnehmen, um die Aufgabe zu lösen.
Einen Standpunkt außerhalb einnehmen, das tun wir auch, wenn wir uns auf Gott verlassen. Wie Gott selbst, bleiben wir dann aber mit dem, was wir von ihm empfangen, nicht außerhalb unserer Welt, sondern ganz im Gegenteil, es öffnen sich Wege in Liebe und voller Hoffnung. Es öffnen sich Lösungsmöglichkeiten, die alle Menschen einbeziehen und miteinander verbinden. Dass jeder Mensch Anteil am Leben hat, dazu ist Jesus gekommen, gerade auch zu denen, die abseitsgestanden sind. Junge und Alte, Kranke und Gesunde, Frau und Mann, Menschen mit Behinderung und Menschen ohne Behinderung, Arme und Reiche, Menschen aller Hautfarbe und Religion werden in seiner Liebe miteinander verbunden. In seiner Liebe mit dem Herzen sehen und hören und reden, das ist der Weg, auf dem wir ihm nachfolgen, ein Weg, der den Frieden sucht.

Pfarrerin Friederike Fritz, Wimberg